Surround Sound

Die OCT Mikrofonanordnung ist nun mit einer halbwegs stabilen Konstruktion aus Aluminiumprofilen gelöst. Zur verlässlichen Verbindung mit dem Stativ und einer höheren inneren Verwindungssteifigkeit müssen wir uns noch etwas einfallen lassen.

In dieser Ansicht sehen wir die Mikrofonanordnung von links vorne. Vorne oben ein Behringer B-5 (Nierencharakteristik), Vorne unten ein Sennheiser ME-20 (Kugelcharakteristik), Seiten vorne und hinten Behringer C-2 (Superniere). Das Sennheiser Mikrofon ist hier für einen Vergleich montiert, es kommt evtl. auch ein Behringer B-5 (Kugel) zum Einsatz. Die hinteren Mikrofone sollten Nieren, und keine Supernieren sein, um Direktschall von vorne völlig auszublenden.

Insgesamt rauscht die Aufnahme unerträglich viel, ein vernünftiger Sound scheint kaum umsetzbar. Hier müssen wir aber noch genau prüfen, woran das liegt, möglicherweise ist mit Mikrofonen dieser Preisklasse ein akzeptabler Sound gar nicht möglich.

Parallel haben wir ein Zoom H-2 mitlaufen lassen. Damit ist auch eine Vierkanalaufnahme im Sinne der Intensitätsstereofonie möglich.

Abhören

Beim Hören im direkten Vergleich zeigt sich wie zu erwarten: Die Lokalisation von Schallquellen ist passabel, bei der koinzidenten Vierkanalaufnahme vielleicht etwas besser. Der Raumeindruck ist bei der OCT-Anordnung deutlich besser wahrzunehmen. Unser Test-Aufnahmeraum (durchschnittlicher Wohnraum) schränkt die brauchbaren Abstände zu den Mikrofonen und Lautstärken sehr ein, umgekehrt muss für eine gegebene Situation das Mikrofonsetup individuell angepasst werden.

Software

Nicht alle Audioprogramme sind gleichermaßen für eine Mehrkanalbearbeitung ausgelegt (z.B. 5.1). Hilfreich schienen Reaper in Verbindung mit eigens in SonicBirth erzeugten Plugins. Soundtrack reichte zum Schneiden und Abhören, hat aber unsere VST- und AU-Plugins nicht eingebunden.

Konzerte!

Die nächste Herausforderung ist klar: der Konzertmitschnitt einer kleinen Combo, Duett, Kammerorchester o.ä., bevorzugt ein akustischer Klangkörper.

Kurz: das Ergebnis kann man bestenfalls als ernüchternd bezeichnen.

Wir haben ein kleines OCT-Surround -Mikrofonarray aufgebaut und eine kurze Sprachaufnahme mit Gitarre gemacht. Beim Abhören war die Lokalisation der Sprecherquelle sehr schwierig, die Rauminformation kaum wahrnehmbar.

Vermutungen: Hallradius zu klein, bzw. Mikroabstand zu groß.

Eine Sammlung von

• theoretischen Überlegungen zur Mikrofonierung,
• Programmen zur Tonbearbeitung
• und Techniken der Übertragung und Wiedergabe von Mehrkanalton.

Liste

Surround Sound ist seit einigen Jahren als Standard verfügbar. Unzählige Heimkinosysteme können Hollywood Spielfilme im Mehrkanalton wiedergeben. Sonst sieht es aber dünn aus, kaum ein anderes Genre oder Format ist nennenswert mit Surround Sound umgesetzt.

Wir wollen zwei Dinge erkunden: Zum einen, inwieweit sich Surround Sound für Podcasts als echter Mehrwert nutzen lässt. Ist das nur eine technische Spielerei, oder kann das richtig spannend sein? Zugegebenermaßen stehen die Aussichten schlecht. Denn für eine nüchterne Unterhaltung bietet eine Surround-Aufnahme der Sprechersituation erstmal keinen Vorteil für den Inhalt, bei z.B. Hörspielen sieht das gewiss anders aus. Auch an einem show-mäßigen "veredeln" des Programms haben wir kein Interesse.

Zum zweiten geht es um das Sammeln von Erfahrungswerten in der Aufnahme und Postproduktion von Surround Sound. Hier hat sich in den letzten Jahren auf der professionellen Ebene einiges getan, sowohl in der Theorie als auch Praxis ist das Neuland inzwischen etwas besser erkundet. Genauso, wie das Herstellen einer guten Stereoaufnahme Know-How erfordert wollen wir die wichtigen Aspekte einer Mehrkanaltonaufnahme erkunden und in den Griff bekommen.