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Durchhalteparolen

Den Winter in Zelten zu verbringen ist kein Spaß. Die Minusgrade in einem Camp, einem Zeltdorf durchzuhalten macht es nur minimal bequemer.

"Im Frühling wird alles besser, da kommen haufenweise neue Aktivisten"

So lautete die grosse Durchhalteparole im Winter 11/12 im Occupy Camp in Frankfurt. Spätestens im Frühling war dann offensichtlich und jedem klar, dass sie genau das war: Eine Durchhalteparole, die die Stimmungslage der hartgesottenen Camper im Winter aufbessern sollte. Mit der Realität hatte sie wenig zu tun.

Die jenigen, die schon im Januar strategisch vorgehen wollten bissen auf Granit. Sollten wirklich viele neue Aktivisten im Frühling angesprochen und eingebunden werden, wäre es notwendig sich darauf vorzubereiten: Arbeitsgruppen planen, Verantwortliche benennen, Kommunikationsstrategien austüfteln, Trainingsmaterial vorbereiten, Kontakte knüpfen, aus den Fehlern des Herbst lernen. Darüber wollte sich zum Jahreswechsel niemand bei Occupy Frankfurt unterhalten. Funkstille.

So kam es wie befürchtet: Die wenigen Interessierten und potentiellen Neu-Occupisten stiessen auf eine lose Gruppe von Occupy-Aktivisten, die grösstenteils mit dem Camp und sich selbst beschäftigt waren. Mitmachen? Schwierig, da wenige kommunikative Valenzen durch die Occupy-Camper angeboten wurden. Dieses Trauerspiel zeigte durch das Hochhalten der eigenen Wichtigkeit ("dass wir hier sind ist schon politisch"), und die Ignoranz gegenüber den wenigen strategischen Denkern die Hilflosigkeit der Campingfans. Da half auch keine Schwarm-Intelligenz.

Dass es heute keine wirklich funktionale Alternative für bestimmte kommunikative Qualitäten des Camps gibt ist bestimmt auch den Organisations-Feinden unter den Occupy-Aktivisten zu verdanken. Aber die haben bestimmt schon eine neue Durchhalteparole!

visiion2012

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